rotorua (10.8. – 12.8.)
adrinal-produktion beim „zorbing“
das wäre der flieger gewesen, aus dem ich gehüpft wäre, hätte mir der zu starke wind nicht einen strich durch die rechnung gemacht.
und das ist die kirche, wo maori (neuseeländische ureinwohner) das christentum trifft: sämtliche einrichtung (kirchenbänke, tabernagel, altar, etc.) mit maori-figuren geschmückte schnitzereien, maori-motive überall, und dieses fenster zeigt jesus (der bei richtigem licht und foto-winkel über das wasser läuft) im maori-mantel.
hastings (12.8. – 16.8.)
und in hastings dann wieder ein riesen zimmer für mich.
die nachbarstadt, napier, ist bekannt für ihre art-deco-häuser. 1932 sind bei einem verheerenden erdbeben ziemlich sämtliche steinhäuser zusammengefallen. anschließend wurde die stadt in dem seinerzeit modernen art deco wieder aufgebaut. also ein ganze stadt voll davon. das ist zwar sehr interessant anzuschauen, aber ich habe mich entschieden: das ist nicht mein geschmack. alles sehr geradlinig, rechtwinklig, nüchtern. da ist der viel verspieltere und lebendigere jugendstil schon eher was für mich. hier art deco:
und anschließend zum lunch (selbstgeschmierte sandwiches) an den strand. die sonne nimmt langsam an kraft zu, der (polare) südwind ist aber noch recht kühl. quatsch. der ist scheiße kalt! trotzdem schön: mövenkreischen und meeresrauschen, der ewig-fischig-modrige geruch von meer in der nase und keinen termin in den nächsten sieben wochen. da kann man schon so ein ganz klein bisschen entspannen...
am nächsten tag tageswanderung am strand entlang
zu einer tölpel-kolonie (für die englisch-studenten unter euch: tölpel = gannet)
und am noch nächsten tag wanderung im nahegelegenen nationalpark. und zu den 35 mio schafen hier in nz kommt ab und zu ein neues dazu. so wie dieses hier, das erst wenige minuten (sekunden) alt ist. noch in die fruchtblase gehüllt neben der nachgeburt nass im gras sich langsam zur mutter vorrobbend, mit der es noch per nabelschnur verbunden ist.
und so sieht das hier aus
upper hutt (16.8. – 20.8.)
und wenn man dann endlich wieder auf der straße ist und weitertrampt, und man für die ersten 30 km vier (4!!!) stunden braucht, ist einem erst mal kalt. dann ab in die nächste kneipe: einen kaffe und ein spiel pool, das man (gegen sich selber) gewinnt. und mit dem gewinner-image wird man dann prompt vom dritt-nächsten auto mitgenommen. tze...
in upper hutt dann erst mal erholung: viel nix tun und viel, viel lesen (in dem kaff ist sonst nicht viel drin). außerdem hat mich mein gastgeber (pensionierter lehrer) durch die gegend geschleift und sämtlichen freunden vorgestellt. aber auch wellington ist nah.
wellington: eine stadt etwas größer als koblenz (160.000 einwohner). aber die hauptstadt des landes neuseeland. und „downtown“ hat ne skyline wie ne richtig große stadt. wenn man dann so durchschlendert, scheint das nur eine weitere große stadt zu sein mit seelenlosen hochhäusern aus stahl und glas. anonyme straßenschluchten und fillialen von internationalen ladenketten. toll. aber sofort hinter dieser großspurigen fassade kommt dann ein schnuckeliges städtchen zum vorschein. mit viel grün und jeder menge sehr schöner alter holz-häuser, die einen typisch neuseländischen charm verbreiten. dass weelington am meer liegt trägt zusätzlich zum wohlfühlklima hier bei.
und jetzt „herr-der-ringe“-fans aufgepasst: der offizielle name des landes hier ist zwar neuseeland, aber da die drei herr-der-ringe-filme hier gedreht sind, stolpert man natürlich immer wieder über fleckchen mittelerde. ich würde die zwar nicht selber erkennen, weil ich bei den filmen immer eingepennt bin (sorry jessi), aber dank der schilder findet man’s dann doch. hier stehe ich also in „rivendell“ (was immer das sein mag).
martinborough (20.8. – 26.8.)
diesmal zu deutschen gastgebern: der cousin eines kommilitonen nebst frau: christian aus nierstein und andrea aus niederolm. die welt ist klein (mein bruder johannes und familie wohnen in niederolm). haben ein sehr schönes (holz-)haus mit garten. und einen super hund: livingston. wohlfühlen zum angewöhnen und deutsch brabbeln zur abwechslung. und nach getaner gartenarbeit selbstgekochtes unter freiem himmel (zur erinnerung: hier ist „winter“).
andrea hat mich an ihren freien tagen durch die gegend chaufiert, dass es eine wahre pracht ist: zunächst zum südende der nordinsel mit blick zur südinsel. in einem kleinen küstenörtchen haben sich die bewohner im laufe der zeit alle alte fast schrottreife raupen zugelegt, um ihre boote an land zu ziehen. gute idee für ein fischerdorf ohne hafen.
hinter dem dorf beginnt dann die seelöwen-kolonie. die viehcher lassen einen ziemlich nah ran. nur nie zwischen einen seelöwen und das meer treten. wenn man ihnen nämlich so den fluchtweg abschneidet, greifen sie einen an. und so nen langen, gelben, stinkigen hauer will man nicht in die wade gerammt bekommen.
noch etwas weiter die malerische küste entlang tront ein leuchtturm auf einem felsvorsprung, der einem janosh-buch entsprungen sein könnte.
der sand ist hier schwarz. vulkanischen ursprungs wohl. und so mit weißem meeres-wellen-schaum ein geiles motiv
am nächsten tag der versuch einer mehrtägigen wanderung. nachdem ich mich dann bei nebel und hagel fast verlaufen habe (das folgende bild zeigt den „weg“), habe ich beschlossen: mehrtägige wanderung nur mit begleitung zu versuchen! habe mich also von andrea wieder abholen lassen und lieber noch ein paar tage gechillt.
livingston führt ein echtes hundeleben: livi mit frischem knochen
und abends sturmfrei: andrea ist zum krankenhaus-schichtdienst in wellington mit übernachtung. also her mit dem netten nachbarn (john) und der ein oder anderen flasche bier und wein zum video-abend.
und da es hier w-lan gibt, sitzt man auch im garten gut mit laptop in der sonne und beantwortet e-mails. was ein stress...
heute abschied von meinen netten deutschen gastgebern und wieder nach wellington. der schnuckeligen kleinst-großstadt.
hier sitze ich jetzt im irish pub und schreibe diesen blog weiter. heute abend treffen wir uns hier zu dritt, um morgen auf die südinsel aufzubrechen. einer der „great walks“ steht zur eroberung an. der wohl schönste wanderweg von ganz neuseeland. vier tage immer am meer entlag. „wir“, das sind: yvonne, kommiltitonin aus koblenz, die hier in wellington für acht monate wohnt und arbeitet. und susanne, deren mail-adresse ich von einer rangerin in einem nationalpark bekommen habe. sie ist auch eine alleinreisende in nz. da liegt es nahe, sich zusammenzutun. mal gucken, ob die „chemie“ stimmt.
mit dem heute second hand erstandenen zelt bin ich jetzt für alle schandtaten bereit und reif für die (süd-)insel. bisher hatte ich auf der nordinsel immer ein dach überm kopf bei sehr, sehr, sehr netten gastgebern. auf der dünnbesiedelten südinsel könnte das etwas schwieriger werden. to be continued